Jesus kommt wieder

Das zentrale Thema des Neuen Testaments ist die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Besonders in 1. Thessalonicher 4–5 schreibt Paulus über die Fragen, die damit zusammenhängen. Bis heute gibt es unterschiedliche Auffassungen über die Entrückung und das Kommen Jesu. Doch eines steht fest: Jesus wird wiederkommen! 

Die Zeichen der Zeit

Wir leben in einer Zeit, in der sich viele biblische Prophezeiungen erfüllen. Katastrophen, Kriege und moralischer Verfall nehmen zu. All das erinnert uns daran, dass der Herr vor der Tür steht. Jesus selbst sagte: „Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.“ (Matthäus 24,44) Diese Worte sind ein ernster Ruf an uns alle: Sind wir wirklich bereit für Jesu Wiederkunft?

Wie bereiten wir uns vor?

Jesus fordert uns auf, zu wachen und zu beten, wie die klugen Jungfrauen im Gleichnis (Matthäus 25). Sie hatten Öl in ihren Lampen – ein Bild für den Heiligen Geist und ein lebendiges Glaubensleben. „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“  (Offenbarung 2,7) „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an …“ (Offenbarung 3,20) Wenn der Herr anklopft, sollen wir Seine Stimme hören. Diese Stimme spricht durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist zu uns. Jesus versprach: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten …“ (Johannes 16,13) Wer geistlich wach ist, hört und erkennt die Stimme des guten Hirten.

Ein wachsames Herz

Jesus warnt uns davor, dass unser Herz „nicht beschwert“ wird (Lukas 21,34). In Seinem Gleichnis vom Sämann vergleicht Er die Sorgen und Vergnügungen dieser Welt mit Dornen, die das geistliche Leben ersticken (Lukas 8,14). Er mahnt: „Wacht aber allezeit und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen allem, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn.“ (Lukas 21,36) Wachsamkeit bedeutet also, in ständiger Gemeinschaft mit Jesus zu leben – im Gebet, im Gehorsam und im Vertrauen auf Seine Führung.

Zwei Gefahren

Jesus nennt zwei Dinge, die unser Herz beschweren können:

  1. Rausch und Trunkenheit – geistliche Betäubung durch Sünde, Oberflächlichkeit oder Verführung. Paulus mahnt: „Werdet nüchtern, wie es recht ist, und sündigt nicht!“ (1. Korinther 15,34) Viele verlieren die geistliche Klarheit, weil sie lieber den Stimmen der Welt folgen, statt der Wahrheit des Wortes Gottes.
  2. Sorgen des Lebens – übermäßige Angst vor Versorgung, Gesundheit oder Zukunft. Jesus erinnert uns: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6,33)

Wahrer Glaube bedeutet Vertrauen: Gott sorgt für Seine Kinder. „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,7)

Ein reines Herz bewahren

Jesus ruft uns auf, täglich in Frieden und Reinheit zu leben: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ (Epheser 4,26)

Unfriede und ungeklärte Schuld trennen uns von Gott. Deshalb sollen wir uns mit anderen versöhnen, bevor wir zu Gott kommen (Matthäus 5,23–25). Wie könnten wir mit einem unversöhnten Herzen vor Gott treten, wenn Er uns ruft? Gerade im Hinblick auf die Entrückung ist das entscheidend. Denn sie wird geschehen, „beim Schall der Posaune Gottes“ (1. Thessalonicher 4,16) – vielleicht am Morgen. Wie tragisch wäre es, mit einem befleckten Gewand vor Jesus zu stehen! Darum: Halte dein Herz rein und dein Gewand unbefleckt.

Lot, seine Frau und die klugen Jungfrauen

Die Bibel zeigt uns ernste Beispiele: Lots Frau blickte zurück – ihr Herz hing noch an der Welt, und sie blieb zurück. Nur die klugen Jungfrauen, die vorbereitet waren, durften mit dem Bräutigam eingehen (Matthäus 25). Jesus sagte:„Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht tauglich für das Reich Gottes.“ (Lukas 9,62) Loslassen ist nötig – Besitz, Ansehen, ja sogar Familie dürfen nicht wichtiger sein als Jesus. „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.“ (Matthäus 10,37)

Treue zählt, nicht Erfolg

Wenn Jesus wiederkommt, wird Er die Seinen belohnen – nicht nach sichtbarem Erfolg, sondern nach Treue. „Wohl, du guter und treuer Knecht, … geh ein zur Freude deines Herrn!“ (Matthäus 25,21) Gott sieht unser Herz. Ihm kommt es nicht auf große Werke an, sondern darauf, dass wir gehorsam und treu bleiben. „Heiligt euch in allem Wandel!“ (2. Petrus 3,11)

Eine brennende Sehnsucht

Das Hohelied beschreibt die Braut, die ihren Bräutigam sucht und nicht ruht, bis sie ihn gefunden hat (Hohelied 3,1–4). So soll auch unsere Sehnsucht nach Jesus sein: „Mein Innerstes wallte ihm entgegen.“ (Hohelied 5,4)

Haben wir diese Sehnsucht, Jesus endlich von Angesicht zu Angesicht zu sehen? Oder leben wir nur äußerlich fromm, ohne innere Gemeinschaft mit Ihm? Jesus sagt ernst: „Ich kenne euch nicht, wo seid ihr her?“ (Lukas 13,27) Nicht Frömmigkeit, nicht Tradition rettet – sondern eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus.

Vielleicht gehörst du einer guten Gemeinde an. Aber kennst du Jesus wirklich – persönlich, als deinen Herrn und Erlöser? Lebst du in Gemeinschaft mit Ihm, hörst du Seine Stimme, und bist du bereit, Ihm zu begegnen?

„Wachet also; denn ihr wisst weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.“ (Matthäus 25,13)

Helmut Germann
02.11.25