Gemeinde

Von Buddha zu Christus

Zeugnis eines koreanischen Buddhisten - Bericht von Ulrich Huyssen, Vorwort von Pastor Peter Assmus

Zur Zeit der Apostel war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Verkündigung des Evangeliums von Zeichen und Wundern begleitet wurde. Wenn man es richtig sieht, sind diese, denken wir besonders an Heilungswunder, sogar Bestandteil des Evangeliums.

Heißt es doch, dass der Herr Jesus auch unsere Krankheiten ans Kreuz von Golgatha getragen hat. Heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Zeichen und Wunder geschehen. Oder besser gesagt: Es gehört nicht mehr in das Programm der Christen unserer Tage. Immer wieder hört man sagen, dass die Wundergaben des Heiligen Geistes nur auf die Zeit der Apostel beschränkt gewesen seien. Aber mit welcher Berechtigung kann eine solche Behauptung gemacht werden? Die Bibel weiß davon nichts zu sagen. Ganz im Gegenteil ermuntert der Apostel Paulus alle Gemeindemitglieder, nach den geistlichen Gaben zu trachten. Er hätte töricht gehandelt, da er doch wissen musste, dass die Zeit der Apostel nur auf einige Jahrzehnte bemessen war. Ist es nicht das Eingeständnis der Ohnmacht und des Unglaubens vieler Christen, eine solche Behauptung zu machen? Anders kann es nicht sein! Die Bibel spricht von den Zeichen, „die da folgen werden denen, die da glauben!“ (Markus 16,17). Glauben wird vorausgesetzt. Weniger bei denen, die der Hilfe bedürfen, als vielmehr bei denen, die sich als Zeugen Jesu Christi ausweisen sollen.

Es ist sicherlich leichter die Gaben des Geistes zu leugnen, um die eigene Lehre und Praxis der Glaubensohnmacht zu untermauern, als den eigenen Unglauben frei offen zu bekennen, Buße zu tun und Bereitschaft zu zeigen, das ganze Evangelium zu glauben und zu lehren. Viel Christengemeinden unserer Tage sind fanatische Gegner aller Wundergaben, als würde ihr Unglaube Gottes Treue aufheben. Sie gehen sogar so weit, Gaben des Heiligen Geistes, wenn sie noch so übereinstimmen mit den Beispielen der Schrift und wenngleich man vielen Gabenträgern bescheinigen muss, dass sie treue Zeugen Jesu Christi sind, rundweg als satanisch abzutun. Eine gefährliche Einstellung! Nun haben wir aber Beispiele aus der Geschichte durch alle Jahrhunderte hindurch, wie treu der Herr sich in seiner Gemeinde geoffenbart hat. Ganz besonders in Notzeiten; und gerade dann wohl immer. Wer möchte den Märtyrern des Mittelalters die Gotteskindschaft absprechen, weil die Gaben und Kräfte des Heiligen Geistes in ihrer Mitte zu finden waren, genau wie zur Zeit der Apostel!?

Missionare wissen viel vom Wirken des Heiligen Geistes draußen auf den Missionsfeldern zu berichten. Sie stehen an vorderster Front, genauso wie die Zeugen der ersten Tage. Sie haben gelernt, dass die Theorien der „Kirchhofschristen“ leeres, ungläubiges Gerede sind. Der nachfolgende Bericht soll dazu beitragen, den Gläubigen in der Heimat die Augen zu öffnen, dass sie erkennen möchten, in welch wunderbarer und kraftvollerweise der Heilige Geist Gottes den Missionaren in fernen Heidenländern zur Seite steht. Er beinhaltet das Zeugnis eines koreanischen Buddhisten, der nach schweren Seelenkämpfen Frieden gefunden hat durch die Gnade des Herrn Jesus Christus. Er war bis 2008 leitender Pastor der Yoido Full Gospel Church, die mit über 1.000.000 Mitgliedern die größte christliche Gemeinde der Welt war. Missionar Ulrich Huyssen begegnete ihm anlässlich einer Missionsreise, die in den USA begann und ihr Ziel auf dem indischen Missionsfeld hatte. Er durfte für kurze Zeit als Gast bei Pastor Yonggi Cho (verstorben 2021) in Südkorea weilen. Ulrich Huyssen war der erste Missionar der Odenwälder Heidenmission in der Zeit von 1966 bis 1973. Er verstarb nach einem sehr bewegten Leben am 21. Oktober 1994. Er hinterließ seine Frau Gisela und seine drei Söhne, die schon zu Lebzeiten mitgearbeitet haben und es nach wie vor, bis auf den heutigen Tag, mit Gottes Hilfe tun.

Möge nachstehendes Zeugnis allen Lesern zum Segen werden

Jesus Christus begegnete mir im Dunkel des Sterbetales! – Ich wurde in einem buddhistischen Elternhaus in Nordkorea geboren und erzogen. Von meiner Kindheit an, lehrten mich Vater und Großvater, zu Buddha zu beten. Sie unterrichteten mich auch in den schweren Lektionen der buddhistischen Philosophie. Tag und Nacht beugten wir uns vor dem Götzenbild nieder und opferten Weihrauch. Aber ich kannte keinen Frieden und keine Freude des Heils. Als der Korea-Krieg ausbrach, verloren wir unser Haus und kamen ins Pusan-Gebiet in Südkorea. Geld und Nahrung waren so knapp, dass wir Tag und Nacht arbeiteten, um eine Mahlzeit täglich haben zu können. Ich arbeitete sehr hart, damit ich meine Ausbildung weiter bestreiten konnte, um eine Existenz zu erlangen. Eines Tages, ich betätigte mich als Hauslehrer, fühlte ich etwas meine Brust heraufkommen. Es füllte meinen Mund mit einem salzigen Geschmack, und ich fing an, Blut zu erbrechen. Ich drückte die Hand vor meinen Mund, doch das Blut kam aus der Nase. Ich kämpfte wie ein gewürgtes Tier, bis ich das Bewusstsein verlor. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich in diesem Zustand lag. Als ich wach wurde, war meine Kleidung voller Blut. Mir war so schwindelig, dass ich meinen Kopf nicht hochheben konnte. Der Himmel schien schwarz auszusehen und als ich auf meine Hand blickte, sah sie wie weißes Papier aus, da ich so viel Blut verloren hatte.

Niemand achtete auf mich in meinem Zustand, denn während des Krieges starben die Menschen wie die Fliegen, Der Wert des Lebens war unbedeutend. Schließlich gelang es mir, bis nachhause zu kommen. Mein „Zu Hause“ war allerdings an europäischen Verhältnissen gemessen, nicht mehr als eine „Hundehütte“.  Dort legte ich mich auf meine Strohmatte und das zerrissene, übelriechende Tuch, welches meine einzigen Habseligkeiten waren. Während der Nacht fiel ich öfters in tiefe Bewusstlosigkeit. Mein Fieber stieg und wenn ich husten musste, würgte ich an dem immer wieder hochkommenden Blut, Am Morgen war ich einem toten Manne gleich. Mutter und Vater kamen und beteten zu Buddha. Aber sie erhielten keine Antwort. Ich erwartete auch keine. Im Leben meiner Eltern und Großeltern habe ich nie gesehen, dass sie eine Antwort auf ihre Gebete zu Buddha erhielten. Daher deutete ich ihre Gebete lediglich als eine Form des Trostes. Sie brachten mich in ein Krankenhaus. Dort machte man viele Röntgenaufnahmen meines Oberkörpers. Dann sagte man mir, ich solle draußen vor der Türe warten. Als ich nach einer Weile wieder hereingerufen wurde, sagte der Arzt; „Junger Mann, ich muss ehrlich zu dir sein. Möchtest du irgendetwas gerne essen?“ Ich erwiderte: „Doktor, Sie wissen es ist Krieg und ich kann niemals drei Mahlzeiten am Tage essen. Wie kann ich mir da etwas Besonderes leisten?“ Dann fragte er: „Hast du irgendwelche Verwandte, die du gerne sehen möchtest?“ Ich antwortete: „Nein, Doktor“, worauf er sagte: „Es tut mir leid, aber ich muss dir sagen, dass wir nichts tun können für dich. Du hast höchstens noch einen Monat zu leben.“

Wenn es einen im Universum gibt, der Gott heißt – bitte komm! 

Der Himmel schien über mir zusammenzubrechen; die Erde sich unter meinen Füßen zu bewegen, als ich diese Worte hörte. Wie hatte ich mich im Leben geplagt, um in der menschlichen Gesellschaft etwas zu werden; jetzt aber war alles „schwarz“ und ich erkannte, dass ich zum Sterben nicht bereit war. „Doktor“, schrie ich, „sagen Sie mir die Wahrheit?!“ Er zeigte mir die Röntgenaufnahmen und erklärte: „Der mittlere Teil der rechten Lunge ist völlig zerstört. Der obere Teil ist zusammengefallen und die Höhle ist mit Blut gefüllt. Außerdem leidest du an Pleuritis. Und da du dich unter schlechter Ernährung zur Arbeit gezwungen hast, ist dein Herz ungewöhnlich erweitert und das Blut kann nicht normal zirkulieren. Auch deine linke Lunge ist von Tuberkulose befallen. Trotz der medizinischen Fortschritte im 20. Jahrhundert können wir dir nicht mehr helfen. Ohne Geld kannst du in kein Sanatorium. Wir haben keine andere Wahl, als dir die Wahrheit zu sagen.“ Völlig verzweifelt schlich ich mich nach Hause. Buddhas Religion konnte mir nicht helfen. Der Doktor hatte mich aufgegeben, ohne mir irgendeine Spritze oder sonstige Medikamente zu geben. Nun lag ich Tag für Tag in meiner Hütte und wartete auf meinen Tod. In meiner Einsamkeit ich die Flecken und Unebenheiten an den Wänden und an der Zimmerdecke. Ich zählte meinen Puls, während ich auf den Tod wartete, der so langsam kam. Aus Protest habe ich aufschreien mögen.

Eines Tages rief ich in Furcht und Verzweiflung aus: „Gibt es einen Gott? Wenn es einen im Universum gibt, der Gott heißt – bitte komm! Ich bitte Dich nicht, mein irdisches Leben zu retten, das ist zu viel erwartet, aber ich möchte ´, dass Du kommst und mich zum Sterben bereit machst.“ Als mein Vater wieder kam und erneut zu Buddha zu beten begann, hasste ich ihn, - und ich hasste Buddha. Dann sagte mein Vater: „Mein Sohn, es gibt kein Leben und kein Tod, keine Freude und kein Leid – nur in Buddha ist Realität, deswegen vergiss Leben und Sterben und habe Frieden.“ Ich protestierte: „Aber Vater, du sagst es gibt keine Realitäten in der Welt? Dass ich Blut brechen und leiden muss, das ist Wirklichkeit. Ich gebe Buddha und alle deine Philosophien auf, denn sie können mir nicht helfen.“ Mein Vater ging sehr traurig hinaus. Eines Tages beantwortete Gott mein Gebet. Aber ich hatte nicht erwartet, dass die Antwort durch ein 18jähriges Mädchen kommen würde, das an meine Tür klopfte und mit einer Bibel in der Hand hereinkam. Als ich sah, war ich wie betäubt, denn in Korea werden die Frauen sehr niedrig geachtet. Die Männer sind arrogant und wollen nicht gerne etwas von Frauen hören oder annehmen. In bitterem Sinn befahl ich ihr hinauszugehen. Aber sie erwiderte: „Ich trage eine große Not für dieses Haus. Ich hatte keine andere Möglichkeit als zu kommen. Und nun sehe ich, dass du im Sterben liegst. Ich möchte dir von Jesus Christus, meinem Heiland, erzählen.

Ich sagte: „Oh, du christlicher Hund, geh aus meinem Haus.“ Standhaft antwortete sie: „Es sei denn, du nimmst Jesus Christus an, sonst verlasse ich dich nicht.“ Als sie sich setzte sagte sie: „Du bist ein sterbender Mann, du hast keine Kraft; und selbst, wenn du mich hinausstoßen solltest, ich bin stärker als du, und ich gehe nicht aus diesem Haus!“ Trotz dieser ernsten Worte hatte sie ein lächelndes, friedvolles Gesicht. Es erschien mir, wie die aufgehende Sonne. Als sie anfing von Christus zu reden, wurde ich noch wütender. Ich verfluchte sie und versuchte sie zu ängstigen, indem ich ihr sagte, dass Millionen Tuberkel-Bazillen aus meinem Mund kämen, durch die sie angesteckt würde und dann auch bald sterben müsste.“ Unbewegt erwiderte sie: „Mein Christus wird mich bewahren.“ Sie las mir vor, betete und sang christliche Lieder. Das ging so bis zum Abend. Nachdem sie gegangen war, sagte ich: „Gesegnet sei Buddha, sie ist weg.“ Aber als am nächsten Morgen die Sonne aufging, kam sie wieder, setzte sich, fing an zu beten, zu singen und aus der Bibel laut vorzulesen. Ich verfluchte sie. Aber sie sagte nichts gegen mich. Wieder war es Abend, bevor sie ging. Und am nächsten Morgen kam sie wieder und ich sagte: „Mädchen, wann lässt du mich endlich allein?“ Sie aber sagte: „Nicht bevor du Jesus Christus annimmst, denn ich kann diese Not nicht aushalten.“ Ich wusste, dass sie es ernst meinte. Als sie am fünften Tag wieder kam, regte sich etwas in meinem Herzen. Ich erkannte, dass sie besaß, was ich nicht hatte. Es musste dies etwas sein, das sie glücklich und froh machte, etwas, das sie beständig machte, trotz meiner Flüche und Drohungen.

Ich vergaß mein Leiden und fing an, von meiner Bibel „zu essen und zu trinken“

„Gut“ sagte ich, „ich habe eine Frage an dich. Warum kommst du zu mir? Ich bin ein sterbender Mann. Warum betest du für mich?“ Sie antwortete: „Menschlich gesehen könnte ich dich niemals gerne haben, auch könnte ich nicht zu dir kommen. Aber ich habe einen, der in mir ist und der mich anhält, zu die zu kommen und für dich zu beten.“ „Wer ist das?“ fragte ich. Als sie sagte: „Mein Jesus“ fing sie an zu weinen. Ich sah, wie ihr die Tränen die Wangen herabliefen und ich wusste sie meinte es ernst. Nun war alle meine Halsstarrigkeit gebrochen. Ich war zerschlagen und fing an ebenfalls zu weinen. Ich sagte ihr: „Ich möchte deinen Jesus kennenlernen.“ Wie fing sie dann an, den Herrn zu loben. Sie gab mir ihre Bibel – die ich immer noch besitze – und sagte: „Hier ist die ganze Antwort für dich!“ Ich nahm die Bibel und öffnete sie ganz vorne. Doch sie nahm die Bibel wieder in die Hände, blätterte schnell darin und sagte: „O Bruder, du hast keine Zeit, bei Mose anzufangen. Bevor du bei der Offenbarung angekommen bist, kannst du ein toter Mann sein. Es eilt! Du musst die Evangelien lesen.“ Nachdem sie das Matthäus-Evangelium geöffnet hatte, gab sie mir die Bibel wieder. Nun fing ich an, das erste Kapitel zu lesen: von Abraham; Isaak, Jakob usw. „Aber Schwester“, rief ich aus, „dies ist wie ein Telefonbuch. Wie kann ich das nur alles lesen?“ Sie bedeutete mir, weiterzulesen, und ich würde eine wunderbare Geschichte finden. Sie segnete mich und ging. Ich las weiter und erwartete Gebetsformeln, rituelle Handlungen und schwierige Philosophien zu finden, so wie wir es in den buddhistischen Büchern haben. Doch ich erkannte, dass es nicht so war. Die Bibel versucht nicht, den Menschen irgendeine Philosophie einzuschärfen. Die Bibel konzentriert sich auf einen Mann; er heißt Jesus Christus, Gottes Sohn. Es war für mich so leicht zu verstehen und bald war ich von der Schönheit Jesu Christi ganz eingenommen.

Ich vergaß mein Leiden und fing an, von meiner Bibel „zu essen und zu trinken“. Er wurde Mensch wie wir und wo immer Er auch hinging, betrat Er die Häuser und half den Kranken und Sterbenden. An allen Orten versammelten sich die Leute um Ihn und Er half ihnen allen. Ich dachte: Wenn ich doch nur zu diesem Jesus kommen könnte! Mir wurde klar, wenn dies möglich wäre, ich könnte gerettet und geheilt werden. Aber jetzt sprach meine Vernunft zu mir: „Zu diesem Jesus kannst du nicht kommen.“ Ich hatte das Christentum gehasst, ich hatte Ihn verflucht und jetzt lag ich im Sterben. Wie könnte ich es jetzt nur wagen, beschämt meine Hand auszustrecken und von Ihm zu erwarten, dass Er mir hülfe? Ich war entmutigt. Ich wusste genau, ich wäre nie zu ihm gekommen, wenn ich keine Tuberkulose bekommen hätte. Was sollte ich nur tun? In meiner Verzweiflung wandte ich mich wieder der Bibel zu, um nach einer Antwort zu forschen. Ich versuchte, eine Bibelstelle zu finden, die aussagt, dass Christus die Sünder hasst. Aber ich konnte suchen soviel und solange ich wollte, ich fand nicht ein Beispiel, dass Jesus Christus je die Sünder gehasst hätte. Er vergab sogar einer Ehebrecherin und machte sie frei. Er riskierte sein Leben auf dem stürmischen See von Galiläa, damit er einen von Dämonen besessenen Mann befreien konnte. Immer erbarmte er sich in Liebe der Kranken und heilte sie. Ich erkannte wohl, dass Er Feindschaft hatte mit Sünde und Krankheit, aber Er liebte stets die in Sündennot lebenden Menschen. Nun wusste ich, dass Er auch mich annehmen würde. Er liebte die Armen und aß mit ihnen.

Nun wusste ich in meiner Armut und meiner Sündhaftigkeit: Christus kam auf diese Erde und starb für solche, wie ich einer bin. Als ich an diesem Punkt angelangt war, wollte ich zu Jesus kommen. Aber wie konnte ich Ihn erreichen? Er lebte vor 2000 Jahren in Judäa. Dann las ich in Markus 16, dass Er seinen Jüngern sagte, dass sie bis ans Ende der Erde zu gehen hätten. Ich las, dass Christus auferstanden sei und zur rechten Hand sitzen würde; wie seine Jünger umhergingen und Gottes Wort verkündigten; und wie das Wort durch Zeichen bestätigt wurde. Mein Herz schrie nach diesem Jesus und wie sehr wollte ich gerettet werden. Nachdem mir das Mädchen am fünften Tag ihres Besuches die Bibel gegeben hatte, kam sie nie wieder in mein Haus. Ich erfuhr auch nie, woher sie gekommen war. Ihren Namen wusste ich auch nicht; so fragte ich mich manches Mal: „Ob es ein Engel war? „Nun, ich brachte jemand, der mir sagte, wie ich gerettet werden könnte. Ich sprach mit einem Mann, der mir riet, zu einer Mission zu gehen. Der „amerikanische Priester“ könne mir bestimmt helfen. Ich war so schwach, dass ich vielleicht zehn Schritte gehen konnte, dann musste ich mich wieder ausruhen. Dennoch bat ich diesen Mann, mich am kommenden Sonntag zu dieser Mission zu bringen.

Von der Bedrängung der Dämonen einer heidnischen Religion gerettet 

Als ich in den kleinen Raum kam, hatte der Gottesdienst schon angefangen. Wie leuchteten die Gesichter der Anwesenden, als sie sich erhoben und sangen. In mir wurde ein Verlangen wach, auch zu bekommen, was sie hatten. Als der Missionar, Louis Richards, zum Predigen aufstand, war ich sehr erstaunt. Dieser „amerikanische Priester“ trug keinen langen Rock, wie ihn buddhistische Priester trugen. Er war gerade aus Kalifornien gekommen und musste zum Sprechen einen Übersetzer haben. Dennoch drangen die Worte, die er sprach wie ein Schwert in mein Herz. Ich nahm die Botschaft an, als sei sie nur für mich gegeben. Nachdem er die Predigt beendet hatte, lud er die Sünder ein, nach vorne zu kommen. Ich war als Erster dort. Er nahm mich mit in sein Büro. Dort erklärte er mir den Heilsplan Gottes. Dann forderte er mich auf das Gebet des Sünders nachzusprechen. Welch ein überwältigender Wechsel kam in mein Leben, als ich Worte wiederholte! Wohl kaum jemand, der in einem christlichen Land aufgewachsen ist, kann verstehen, was es heißt, von der Bedrängung der Dämonen einer heidnischen Religion gerettet zu werden. Als ich anfing den lebendigen Strom Jesu Christi zu berühren, flutete ein großer Frieden über mich. Jede Zelle meines Körpers schien sich zu bewegen. Ich dachte, ich müsste wieder Blut spucken. Aber nein! Große Freude sprudelte aus mir hervor. Ich wollte singen, aber ich hatte nie das Singen gelernt. Ich sagte: „Bruder Richards, ist es wahr oder bin ich hypnotisiert?“ Er antwortete mir: „Nein, du bist nicht hypnotisiert. Jesus, der Brunnquell des Lebens ist in dein Herz gekommen und dies ist der Zeuge, den du verspürst!“

Sobald ich dies gehört hatte, erkannte ich, dass es für mich keine Angst mehr vor dem Tose gab. Die Qual der Furcht war verschwunden. Ein großer Friede breitete sich über das „Todestal“ und bildete für mich eine gerade Brücke zum Throne Jesu Christi. Ich wusste, dass ich jetzt zum Sterben bereit war. Nun hatte ich die gleiche Freude und denselben Frieden wie das 18jährige Mädchen, das mich besuchte, als ich so elend auf meinem Bett lag und mein Gesicht war ebenso erhellt wie das ihre. Als ich nach Hause kam, hatte ich immer noch Schmerzen in meiner Brust, ebenso Atemnot. Ich wollte nun, dass auch meine Eltern, meine Brüder und Schwestern gerettet würden. So fing ich an, ihnen von Jesus Christus zu erzählen. Aber damit, fing auch der Ärger an. In Korea Christ zu werden und dem Herr Jesus zu dienen bedeutet, dass man keine Vorfahren mehr anbetet und auch nicht mehr in den Tempel geht. Ist man aber so weit gekommen, dann wird man aus der Familie ausgestoßen. Meine Schwester, die drei Jahre älter ist als ich und die ich sehr liebte, versuchte, mit mir zu reden: „Bruder, liebst du Jesus mehr als unsere Familie?“ – Würdest du deine Familie aufgeben für diesen Jesus Christus?“ Ich antwortete: „Schwester, du verstehst es nicht. Lange Zeit habe ich gelitten unter der Furcht vor dem Tod. Buddha und meine Familie konnten mir nicht helfen. Jetzt habe ich Frieden gefunden und bin zum Sterben bereit. Wenn du mich ausstoßen willst, weil ich Christus angenommen habe, will ich gehen.“ Mein Vater kam zu mir und sagte, dass er keinen Anteil mehr habe an meinem Leben oder Tod und man stieß mich aus dem Haus. Ich ging zu meinem Onkel. Er stand vor seinem Haus und rief: „Unheiliger christlicher Hund, geh weg! Hier hast du kein Willkommen!“

Ich machte kehrt, wusste aber keinen Ort, an den ich gehen konnte. Trotzdem hatte ich innerlich große Freude und Frieden. Ich entschloss mich, in die Berge zu gehen und dort zu bleiben, bis ich starb. Aber zuerst wollte ich dem amerikanischen Missionar ein letztes Mal danken. Ich ging zu seiner Tür und klingelte. Als er herauskam, sagte ich: „Bruder Richards, ich bin so dankbar, dass du mich zu Christus geführt hast. Weil ich aber Jesus Christus angenommen habe, hat mich meine Familie verstoßen und nun gehe ich in die Berge.“ Er sah mich an und fragte: „Weißt du nicht, dass die Bibel sagt, wenn uns unsere Eltern auch verlassen, ER wird uns nie verlassen? Komm sei mein Sohn.“ Er nahm mich in seine Arme und führte mich in sein Haus. Er bereitete mir einen Platz und stellte sein eigenes Bett dorthin. Die Schwester Richards machte ein gutes Essen für mich und lud mich ein. Ich weinte, während ich aß und sagte: „Bruder Richards, ich wusste nicht, dass du mich so liebst. Du bist ein Amerikaner und kennst die Koreaner nicht. Du bist kein Verwandter von mir, wie kannst du mich so lieben?“ Er antwortete: „Ich bin ein Christ. Mein Christus hat mich erlöst!“ Ich protestierte: „Bruder Richards, du riskierst dein Leben. Wenn ich in deinem Haus bleibe, wirst du an Tuberkulose sterben.“ Doch Bruder Richards erwiderte: „Seit meiner Jugend hat mich Gott bewahrt und geführt. Wenn meine Zeit gekommen ist und ich vielleicht durch Tuberkulose gehen muss, dann gehe ich gerne. Aber ich möchte nicht, dass du gehst!“

Eine persönliche Begegnung mit dem Herrn

Nach einer Woche sagte ich: „Bruder Richards, ich kann nicht länger bleiben. Mein Gewissen lässt mir keine Ruhe hier zu bleiben und Blut und Bazillen zu spucken.“ Mit Gottes Hilfe konnte ich ein kleines Zimmer in der Nähe mieten und wartete dort auf den Tod. Bruder Richards besuchte mich und sagte: „Es ist nicht Gottes Wille für dich, dass du sterben sollst. Du bist ein junger Mann. Wenn du dem Worte Gottes Glauben schenkst, hat es eine ungeheure Schöpfungskraft. Christus machte Himmel und Erde durch sein eigenes Wort. Wenn du glaubst, wird Gottes Wort dich heilen.“ Diese Nachricht war fast „zu schön“, um sie glauben zu können. Aber er nannte mir viele Bibelstellen: „Ich bin der HERR dein Arzt.“ (2. Mose 15,26) „Er nahm unsere Schwachheit auf sich und trug unsere Krankheit“ (Jes. 53,4) „In seinen Wunden sind wir geheilt“ (Jes. 53,5) Und noch viel andere finden wir in der Bibel. Ich lernte sie auswendig und eines Tages war ich bereit, die Worte dieser Wahrheit auszuprobieren. Ich schloss mich in meinem Zimmer ein und fing an, zu beten. Ich wollte der Person meines Heilandes Jesus Christus begegnen. Ich sagte ihm: „Jesus ich bin bereit, Dir zu begegnen. Komm, ich möchte eine persönliche Beratung bezüglich meiner Zukunft.“ Ich wartete – aber Christus kam nicht. Dann drückte ich meine Augen fest zu und hoffte, dass Er in einer Vision zu mir käme. Immer noch kämpfte ich und sagte: „Christus, ich will hier warten, bis zu Du zu mir kommst oder bis ich sterbe.“ Ich betete den ganzen Tag, nassgeschwitzt, und wurde sehr schwach. Die Nacht brach an, ich betete bis 10 Uhr, 11 Uhr. 12 Uhr, ja bis 2 Uhr. Dann legte ich mich hin. Um auszuruhen. Alle Kräfte hatten mich verlassen. Ich war völlig erschöpft. Bruder Yonggi hatte in dieser Nacht eine persönliche Begegnung mit dem Herrn. Solche Erlebnisse sind heilige Augenblicke mit tiefer Auswirkung auf unser Leben. Hier also seine Worte weiter: „Ich wusste, dass ER Jesus Christus war. Oh, du bist mein Jesus“ rief ich aus und die Liebe Jesu begann wie ein Wasserfall mein Herz zu fluten.

Im Heidentum ist Gott ein Gott der Furcht, des Gerichtes und der Verdammnis. Jedes Mal, wenn ich einen Tempel besuchte, zitterte ich vor Angst. Wenn ich die Götzenbilder sah, bettelte ich: „Oh, Gott, bitte strafe uns dieses Jahr nicht, und verdamme uns nicht.“ Aber in Jesus begegnete mir der Gott der Liebe! Sofort fühlte ich, dass seine Liebe, wie die Liebe einer Mutter war, ja noch weit größer. Dann sah ich, wie Er seine Hand auf Seine Brust legte und mit der anderen Hand zum Himmel zeigte. Er sprach nichts laut aus, doch fluteten Seine Gedanken in meine Seele, die sagten: „Kind, die Dinge dieser Welt: Reichtum, Ruhm, Geld und Ehre, sie werden bald vergehen und zu Asche verbrennen. Aber ich habe einen Platz der Herrlichkeit für dich bereitet und für alle diejenigen, die an mich glauben und mir folgen. Willst du dich ganz für meinen Dienst hingeben?“ „Jesus“ rief ich, „Du weißt, dass ich sterbe. Wie kann ich dir diesen schmutzigen Körper übergeben?“ Der HERR lächelte und sagte: „Übergib MIR dein Leben und ICH mache dann alles Weitere.“ Dann berührte Er meinen Kopf. Ich fing an zu zittern, wie von einem mächtigen Wind geschüttelt. Etwas Herrliches kam aus meinem tiefsten Inneren. Ich fing an, in „einer anderen Sprache“ zu reden! Allerdings hatte ich nachher etwas Angst, denn ich hatte nie davon gehört, dass man in andren Zungen sprechen kann und ich wusste nicht, was geschah. Fast dachte ich, ich sei hypnotisiert.

Mit dem Heiligen Geist getauft

Ich wollte mit Sprechen aufhören, aber da war ein anderer gekommen, der meine Zunge und meine Lippen benutzte, um sich selbst in kraftvollerweise verständlich zu machen. Als ich dann begonnen hatte, selbst zuzuhören, stellte ich fest, dass es sich um eine ausdrucksvolle Sprache handelte. Aber was es auch gewesen sein mochte: je mehr ich sprach, desto wohler wurde es mir. Herrlichkeit kam in mein Herz und ich sprach und sprach und sprach. Ale der Morgen angebrochen war, vergaß ich meine Lunge und mein Herz und rannte zur Mission, wo ich alsbald an die Tür klopfte. Bruder Richards erwachte von diesem Lärm, öffnete und fragte erstaunt: „Bruder Yonggi, warum kommst du früh?“ „O, Bruder Richards, ich habe Jesus gesehen und ich habe in einer fremden Sprache gesprochen. Was ist das?“ Bruder Richards war sehr erfreut. Er nahm seine Bibel und schlug Apostelgeschichte, Kapitel 2, 4 auf. Dann erklärte er mir, dass ich gemäß der Bibel mit dem Heiligen Geist getauft worden war, genauso wie die ersten Christen und die Apostel. Da wusste ich, dass Jesus Christus herabgekommen war und mich mit Seinem wunderbaren Heiligen Geist erfüllt hatte. Nun war große Freude in meinem Herzen. Ich vergaß meine TBC und ging von Haus zu Haus, um Zeugnis zu geben von Jesus Christus. Eines Tages stellte ich fest, dass ich nicht mehr an TBC leiden musste und dass ich keine Herzschmerzen hatte.

Ich ging zur Untersuchung ins Krankenhaus. Dort wurde eine Röntgenaufnahme gemacht. Dann bestätigte mir der Arzt, dass ich keine TBC mehr hatte. Meine Lungen waren jetzt wieder normal und auch mein Herz hatte nun die normale Größe. Als ich seinerzeit zur Mission gegangen war, um zu erfahren, wie ich gerettet werden könnte und als ich dann meine Sünden bekannte, da kam großer Friede in mein Herz. Als aber Jesus Christus mir in der Nacht begegnete und mich anrührte, da erfüllte Er mich mit Seinem Heiligen Geist und heilte meinen sterbenskranken Körper. So wurde Christus zur Realität in meinem Leben. Eine sehr große Freude erfüllte nun mein Herz. Aber wäre dies alles möglich gewesen, wenn nicht ein 18jähriges Mädchen, von der Liebe Gottes gedrungen, fünf Tage vor einem fluchenden und sterbenden Heiden in Korea den Herrn Jesus Christus bezeugt hätte? Soweit das Zeugnis von Bruder Yonggi. Wenn wir doch auch eine solche Not für unseren Nächsten auf dem Herzen hätten, wie sie dieses junge Mädchen hatte. Viele Menschen könnten Errettung finden. Vielleicht trägt dieser Bericht dazu bei, dass unser Blick für die Notwendigkeit der Missionsarbeit geöffnet und erweitert wird. Millionen Menschen sterben in finsterer Nacht, weil ihnen niemand die Botschaft von Jesus Christus gebracht hat…